Kennen Sie Welfare für Tiere? Der Trend für eine schmerz- und leidenfreie Zucht hat uns auch schon erreicht
Mögen Sie lieber Geflügel oder Rind? Jeder von uns konsumiert jährlich ungefähr 80 kg Fleisch – vielfach mehr als vor ein paar Jahrzehnten. Die steigende Lust auf Tiereiweiß widerspiegelt den wachsenden Wohlstand der Gesellschaft. Im Hintergrund der Fleischindustrie steht jedoch das Leiden von Millionen Zuchttieren, die gezwungen sind, ihre Leben auf einem kleinen Platz und oft in chronischen Schmerzen zu leben.
Das Schmachten der Lebewesen in Großzuchten ist aber nicht allen Menschen egal. Auf vollen Touren läuft schon seit ein paar Jahren die Bewegung RSCPA, die gegen das Leiden der Tiere kämpft. Zu besseren (sgn. Welfare) Bedingungen in Vieh-, Geflügel und Pferdezuchten kann jeder beitragen – entweder durch die Anpassung der Bedingungen in Zuchthallen, oder durchs Vorziehen der Produkte aus den Welfare-Farmen.
„Eine Zucht mit einem humanen Gesicht“ heißt nicht nur ein besseres Leben für die Lebewesen. Auch die Quellen werden weniger belastet und das Marken-Image wird besser.
Welfare und die fünf Friheitene
Die Idee von Welfare ist einfach. Die Anhänger vom Welfare wollen den Tieren vor ihrer Schlachtung ein glückliches Leben gönnen, das am besten im natürlichen Lebensraum des Tieres stattfindet.
Die Welfare-Einstellung basiert auf fünf sgn. Freiheiten – Prinzipien, nach den die Tiere gezüchtet werden sollten. Es gehört dazu:
- Unbegrenzter Zutritt zum Wasser und Futter
- Genug Platz
- Prävention und Pflege der Verletzungen und verschiedener Krankheiten
- Ablenkung, Stress-Eliminierung
- Schutz vom schlechtem Wetter
Ein würdiges Leben für alle
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie man die Bedingungen in Großzuchten verbessern kann. Sogar kleine Maßnahmen können für die Tiere den Unterschied zwischen einem Leben in Leiden und einem glücklichen Leben machen.
Geflügel
Keine andere Tiergruppe repräsentiert die Bedingungen in Großzuchten besser als das Geflügel. Ein begrenzter Raum in den Käfigen stellt für die Legehennen eine Quelle vom unangemessenen Stress dar. Der wird dann weiter in die Produktion übertragen, sowie auf die Jungtiere selbst.
Eine ideale Lösung für eine Legehennenzucht sind räumliche Käfige mit geeignetem Gestreu und Häuschen für das Legen. Für die Broiler sind dann innere Hallenausläufe geeignet.
Schweine
Die unwürdige Zucht von Schweinen liegt vor allem in der starken Begrenzung der Bewegung. In solchen Bedingungen werden die Tiere gestresst, was bei einer Sau die Schwangerschaft tarnen kann. Die gegenseitige Interaktion zwischen den Lebewesen ist unmöglich, was zu einer tiefen Frustration führt, die dann auch auf der Fleischqualität und Anzahl der großgezogenen Jungtieren sichtbar ist.
Nach der Philosophie von Welfare könnte die Lösung ein innerer Stallauslauf mit Gestreu sein. Durch die richtige Wahl der geeigneten Materialen und der Konstruktionsverarbeitung können sich die Lebensbedingungen der Schweine noch verbessern.
Rind
Die Aufgabe des Rindviehs in den modernen Zuchten ist zweierlei: Sie stellen die Milch- und Fleischquelle dar. Zur Folge der Riesennachfrage, produzieren täglich die überzüchteten Milchkühe hunderte von Liedern Milch, aus dem Grund leidet ein Viertel aller Milchkühen an Euterentzündungen. Die Laktation der Milchkühe ist dazu noch vom alljährlichen Kalbsatz bedingt. Die Mehrheit von Jungen ist für die Fleischproduktion bestimmt und nur ein Teil von den wird in der Zukunft die Rolle von Milchkühen einnehmen.
Die Ähnlichkeit der natürlichen Lebensbedingungen vom Rindvieh liegt in der richtigen Einstallung mit einem äußeren Auslauf. Die Experten empfehlen die inneren Räumlichkeiten mit einem geeignetem Gestreu zu ergänzen, sowie mit der Möglichkeit von Temperatur- und Lichtregulierung.